Lutheraner und Katholiken. Gemeinsam unterwegs. Auch nach 2017.

Das 500. Jahr der Reformation 2017 liegt hinter uns. Der Blick zurück auf die Ereignisse der Reformation und ihre Folgen ist aber eigentlich ein Blick nach vorn. Denn die christlichen Kirchen bleiben weiter gemeinsam unterwegs auf ihrem Weg vom „Konflikt zur Gemeinschaft“. 2017 haben viele Annäherungen zwischen den Konfessionen stattgefunden – zwischen Menschen, in den Gemeinden und den Kirchen insgesamt. Das soll nach 2017 nicht verloren gehen. Im Gegenteil: Die Erfahrungen sollen Mut machen, weitere Schritte hin zu einer wachsenden Gemeinschaft zu gehen. 

Auch unsere ökumenische Webseite soll weitergehen – neu benannt mit dem Fokus auf „gemeinsam unterwegs“ – auch nach 2017. Die ökumenische Arbeitsgruppe will damit weiter Anregungen und Ideen bieten, damit das Miteinander unserer Kirchen weiterwächst.


20 Jahre Gemeinsame Erklärung– Liturgieentwurf zum Mitfeiern

Die Unterzeichnung am 31. Oktober 1999: Bildnachweis: LWB/K. Wieckhorst

Am 31. Oktober 1999 unterzeichneten der Lutherische Weltbund und die römisch-katholische Kirche in Augsburg die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre (GER). Ein ökumenischer Meilenstein. Mittlerweile haben sich auch die methodistische, die reformierte und die anglikanische Kirche der Erklärung angeschlossen. Das 20. Jubiläum  wurde am 16. Juni 2019 in Genf gefeiert. Weltweite Vertreterinnen und Vertreter aller fünf Kirchen waren an diesem besonderen Gottesdienst beteiligt. Dazu wurde eine besondere ökumenische Liturgie entwickelt.

Mit dieser Liturgie laden Lutherischer Weltbund und römisch-katholische Kirche Gemeinden in aller Welt dazu ein, auch vor Ort das Jubiläum zu feiern: am Reformationstag 2019 oder an einem anderen Tag in einem gemeinsamen Gottesdienst mit den anderen Unterzeichnerkirchen der GER. Machen Sie mit! Die Liturgie finden Sie hier.

Zur Liturgie

Mehr zu der GER (in Englisch)


Wachsende Gemeinschaft zwischen Lutheranern und Katholiken

Seit über 50 Jahren führen römisch-katholische Kirche und Lutherischer Weltbund theologische Dialoge mit dem Ziel sich anzunähern. Die derzeitige fünfte Phase der Katholisch-Lutherischen Kommission für die Einheit wurde im Juli 2018 abgeschlossen. Seit 2009 war die Dialogkommission der Frage nachgegangen, wie das gemeinsame Verständnis der Taufe Formen wachsender kirchlicher Gemeinschaft zwischen Katholiken und Lutheraner ermöglichen kann. Die Ergebnisse werden derzeit für die Veröffentlichung fertiggestellt. Im Sommer 2019 soll dieses Dialogdokument dann vorgestellt werden. Demnächst finden Sie es hier.

Mehr zu den Dialogen seit 1965 (in Englisch)


Der Dialog geht weiter: Kirche, Amt und Eucharistie

Bildnachweis: LWB/M. Schoeneberg

Nach dem Reformationsjubiläum und dem Abschluss der fünften Dialogphase sollen die Gespräche zwischen Lutherischen Weltbund und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen fortgesetzt werden. Im Mittelpunkt werden aller Voraussicht nach die Themen Kirche, Eucharistie und Amt stehen. Damit würde auch die wichtige Grundlagenarbeit für die Frage eines gemeinsamen Abendmahls fortgesetzt. Denn um hier vorwärts zu kommen sind Annäherungen der beiden Kirchen in der Sicht von Amt und Kirche notwendig, also den Fragen, was einen Geistlichen/eine Geistliche ausmacht und was eine Kirche zur Kirche macht. Über 50 Jahre Dialoge zeigen: Nur durch theologisch fundierte Bearbeitung kontroverser Fragen können verlässliche und weitreichende Übereinkünfte erreicht werden, wie vor 20 Jahre die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre.